In Zeiten des Fachkräftemangels und der Digitalisierung erlebt die junge Generation eine massive Veränderung der Arbeitswelt. Diese Veränderung ist mit Chancen und Risiken für alle Beteiligten verbunden. Was sich junge Arbeitnehmer wünschen und inwiefern sich moderne Unternehmen diesen Wünschen anpassen müssen, um als attraktiv wahrgenommen zu werden, wird im folgenden Blogartikel erklärt.
Über Generation X, Y und Z
Schon die Generationen Boomer (circa 1946-1964), X (circa 1965–1978) und Y (auch „Generation Me“ oder „Millennials“ genannt; circa 1979–1998) waren kaum miteinander vergleichbar und generierten einen Wandel in den Bereichen Bewerbung, Motivation und Mitarbeiterbindung. Anders als die engagierte materialistische und kritische Gen X gilt die Generation Y als selbstbestimmt und weniger verbunden mit dem Arbeitgeber. Wer der Gen Y angehört, ist laut weit verbreiteter Meinung idealistischer und ein echter Teamplayer. Neben den Veränderungen der Akteure lässt sich gerade durch die Digitalisierung, die hohe Technologieaffinität sowie den demographischen Wandel eine stetige Veränderung der Arbeitsbedingungen beobachten.
Aktuell steigen die ersten Angehörigen der Generation Z (circa 1999-2019) in die Berufswelt ein. Die Generation Z macht einen immer höheren Anteil der Bewerber bei der Besetzung neuer Positionen aus. Auch diese Generation verändert die Arbeitswelt und schafft neue Chancen. Während die Millennials die Digitalisierung erst in der Schulzeit oder noch später erlebt haben, ist es die Generation Z von Kindesbeinen an gewohnt, immer online und digital vernetzt zu ein. Virtuelle Kontakte werden von der Generation Z genauso gepflegt wie persönliche Bekanntschaften. Zum Alltag der jüngsten Generation gehören die virtuelle Selbstdarstellung und der interaktive Content auf Social Media.
Was wünscht sich die Generation Z?
Die Generation Z präsentiert sich selbst nach außen hin und möchte ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen. Die meisten Angehörigen der Gen Z träumen zudem von einer Karriere, möchten Verantwortung übernehmen und Wertschätzung erfahren.
Da die Angehörigen der jüngsten Generation während der Wirtschaftskrise aufgewachsen sind, wünschen sich diese infolgedessen ein krisensicheres Arbeitsverhältnis mit unbefristeten Verträgen und klar definierte Arbeitszeiten. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen flexible Arbeitszeiten das A und O waren. Geld und Karriere haben keinen hohen Stellenwert in der Gen Z. Selbstverwirklichung und eine ausgewogene Work-Life-Balance stehen im Vordergrund. Eine klare Trennung zwischen dem Privatleben und der Arbeit ist ausdrücklich gewünscht. Die Generation Y hatte hierauf noch gerne verzichtet, um von attraktiven Aufstiegschancen zu profitieren.
Die Ansprüche der jüngsten Generation an den Arbeitgeber
Wer zur Generation Z gehört, wünscht sich eine Beschäftigung, die mit viel Freude verbunden ist und zu den individuellen Fähigkeiten und Wünschen passt. Angehörige der Gen Z sind es gewohnt, dass Dinge schnell funktionieren. Diese Leichtigkeit erwarten Angehörige der Generation Z auch von ihren Arbeitgebern. Sie möchten Arbeitsaufträge schnell abarbeiten und sich weniger mit langwierigen und komplexen Projekten auseinandersetzen. Dabei soll auch eine gewisse Kreativität nicht zu kurz kommen. In diesem Kontext ist häufig von New Work die Rede. New Work beschreibt den strukturellen Wandel der Arbeitswelt. Dieser ist primär auf die Digitalisierung und die veränderten Anforderungen junger Arbeitnehmer zurückzuführen. New Work Arbeitsplätze bieten viel Freiraum und ermöglichen ein konzentriertes, aber auch kreatives Arbeiten. Home Offices, das digitale Nomadentum sowie Co-Working-Spaces sind nach dem New Work Konzept ebenso selbstverständlich wie Meetingräume mit Post-Its, in denen der Kreativität bei der Arbeit freien Lauf gelassen werden kann.
Angehörigen der Generation Z wird eine geringe Loyalität zum Arbeitgeber nachgesagt. Im Vergleich zu den früheren Generationen ist die Gen Z weniger bereit, Führungsaufgaben zu übernehmen und Überstunden zu leisten. Diese Sichtweise lässt sich damit begründen, dass die jüngste Generation ihre Karrierechancen nicht mehr so optimistisch sieht wie noch die Gen Y. Die Generation Z hat verstanden, dass geradlinige Lebensläufe häufig Utopie sind. Es kann im Arbeitsleben immer zu stressbedingten Krankheiten oder ähnlichem kommen. Darüber hinaus vertreten zahlreiche Angehörige der jüngsten Generation die Auffassung, dass viele Unternehmen sich und ihre Unternehmenswerte im Internet anders darstellen als diese in der Realität sind.
Paradigmenwechsel im Recruiting
Die von der Wirtschafts- und Coronakrise beeinflusste Gen Z steigt gerade in die Arbeitswelt ein. Firmen müssen ihre Strategien für das Recruiting neuer Mitarbeiter an die Ansprüche der Nachwuchskräfte anpassen. Nur so können sich Unternehmen auch in Zukunft einen Wettbewerbsvorteil sichern. Um neue Talents gezielt anzusprechen, sollten sich Personalverantwortliche unbedingt auf deren digitale Kompetenzen und Technik-Affinität einstellen. Der moderne Kampf um Top Talente ist immer mit einem intensiven Bewerbungsprozess verbunden. Dieser sollte für Bewerber so einfach und angenehm wie möglich gestaltet werden. Wie Recruiter dabei vorgehen können, wird in den folgenden Abschnitten erklärt.
- Social Recruiting in Kombination mit Recruitainment
Im modernen Recruiting ist es unbedingt nötig, Medien kreativ zu nutzen. Über Social Media Plattformen wie Facebook oder Instagram erreichen Firmen Talente in der digitalen Welt. Durch die Auswahl bestimmter Interessen kann die Zielgruppe über Social Media gezielt angesprochen werden. Durch das digitale Recruitainment können Unternehmen sich und ihre offenen Vakanzen interaktiv vorstellen. Selbsteinschätzungstests oder Online-Spiele, in denen auf lustige Weise berufstypische Aufgaben erledigt werden müssen, vermitteln einen ersten Eindruck von dem, was auf Jobeinsteiger im Unternehmen zukommt. - Einfache und mobile Bewerbungen
Klassische, per Post versandte Bewerbungsunterlagen gelten als überholt. Unternehmen sind daher gut beraten, wenn diese ihre Karriereseiten, Jobanzeigen und Bewerbungsprozesse optimieren. Nachwuchstalente erwarten, sich spontan und von überall per soziale Netzwerke oder WhatsApp mobil bewerben zu können. - Employer Branding
Durch ein starkes Branding können sich Unternehmen von der Konkurrenz abheben. Effiziente Tools, um sich nach außen hin attraktiv zu präsentieren stehen zur Verfügung. So können Unternehmensprofile und Imagefilme auf Social Media (zum Beispiel Twitter, Facebook und Instagram), auf der eigenen Website oder in Jobanzeigen hochgeladen werden. Auch Influencer Marketing kann beim Aufbau einer starken Marke eine zentrale Rolle spielen. - Weiterbildungen
Jungen Arbeitnehmern ist es besonders wichtig, sich selbst zu verwirklichen und sich regelmäßig fortzubilden. Unternehmen, die an einer langen Zusammenarbeit interessiert sind, sollten dies fördern. Die Möglichkeiten reichen von Teambuilding Workshops, zu interaktiven und personenzentrierten Trainings bis hin zur Arbeitsplatz-Rotation. Bei der Arbeitsplatz-Rotation haben Mitarbeiter die Chance, verschiedene Unternehmensbereiche kennenzulernen.
Fazit
Firmen, die zukunftsfähig bleiben wollen, können nicht darauf verzichten, sich mit den Anforderungen junger Menschen an den Jobmarkt auseinandersetzen. Nur so kann langfristig gutes Personal gefunden und gehalten werden. Unternehmen, denen es gelingt, moderne New Work Elemente zu implementieren, können in der Regel sowohl ihre Produktivität als auch die Innovationskraft steigern.
https://company.upjers.com/karriere/jobs
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Quellen:
https://www.haufe-akademie.de/new-work
https://staffbase.com/blog-de/5-wege-ein-besserer-arbeitgeber-fuer-millennials-und-genz-zu-werden/
https://www.agentur-jungesherz.de/generation-z/
https://www.adeccogroup.de/blog/arbeitswelt-der-zukunft-gen-z/